Natur

Ein naturnaher Garten: Vom verwilderten Chaos zur Wohlfühloase

Als mein Mann und ich vor einigen Jahren den kleinen Gartenteil hinter unserem Wohnhaus übernahm, war er alles andere als ein Paradies. Gestrüpp, überwucherte Beete und kaum ein Durchkommen – so sah es aus. Doch wir wollten aus diesem Fleckchen Grün etwas machen, das nicht nur uns, sondern auch Insekten, Vögeln und anderen Tieren Freude macht: einen naturnahen Garten.

Naturnah heißt nicht, dass alles perfekt durchgestylt sein muss. Ganz im Gegenteil. Es geht darum, der Natur Raum zu geben. Heute wachsen in unserem Garten nicht nur Zucchini und Kürbisse im Hochbeet, sondern auch Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren (die einfach NIEMALS aufhören zu wachsen!). Diese Pflanzen sind nicht nur pflegeleicht, sondern ziehen auch Bienen, Schmetterlinge und jede Menge Marienkäfer an. 

Warum ein naturnaher Garten?

Ein Garten ist viel mehr als ein Entspannungsort für uns Menschen. Er sollte Lebensraum für unzählige Tiere sein. Bienen und Schmetterlinge profitieren von blühenden Pflanzen, Spatzen, Amseln und Meisen finden in dichten Sträuchern Unterschlupf und Igel fühlen sich in Laubhaufen wohl. Ein naturnaher Garten fördert die Artenvielfalt – und das ist heute wichtiger denn je. Wir sollten viel mehr darüber nachdenken, wie wir mit der Natur interagieren können, anstatt sie unseren (oft unrealistischen) Schönheitsidealen anpassen zu wollen.

Braune Motte an einem Himbeerstrauch

Unser Weg zu einem naturnahen Garten

Der erste Schritt war, uns von der Vorstellung zu verabschieden, dass alles „aufgeräumt“ sein muss. Statt alles radikal zurückzuschneiden, haben wir nach und nach Platz für verschiedene Pflanzen geschaffen und vieles erhalten, was bereits wuchs. Wilde Ecken mit heimischen Wildblumen bieten Insekten Nahrung, Totholzhaufen sind Unterschlupf für Käfer und Co.

Es dauerte einen ganzen heißen Sommer, den wir täglich draußen verbrachten, bis der vorher unzugängliche Garten einigermaßen Struktur erhielt: Boden ebnen, Erde sieben, Wege anlegen, Rasen- und Beetbereiche abstecken, Sitzecke integrieren. Was für eine anstrengende Arbeit! Wir waren richtig stolz auf uns, das alles geschafft zu haben. Der Vorher-Nachher-Vergleich war beeindruckend.

Uns war es wichtig, auch Wasserstellen zu schaffen. Leider reicht der Platz nicht aus für einen Teich, sodass wir auf kleinere, mobile Lösungen zurückgegriffen haben. Wasserschalen auf unterschiedlichen Höhen und ein kleiner Springbrunnen locken Insekten und Vögel an. Besonders in den immer heißer werdenden Sommern nutzen die Tiere das frische Wasser gerne.

Die Beerensträucher haben wir erhalten. Sie bieten uns und den Tieren Nahrung. Wenn wir nicht alles ernten, bedienen sich die Vögel im Herbst gerne an den Beerenresten.

Tipps für einen naturnahen Garten

Schneeglöckechen im naturnahen Garten
Manchmal ist alles, was wir brauchen ein kleines Stück Natur.

Hochbeete: praktisch und bequem

Um Gemüse anzupflanzen, haben wir uns unter anderem für ein paar Hochbeete entschieden. Sie erleichtern die Gartenarbeit und bieten Platz für Gemüse wie Zucchini und Kürbis. In kleinere Hochbeete setzten wir Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie und Basilikum. 

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Ein Garten für alle ist die beste Lösung

Ein Naturgarten muss nicht perfekt sein und kann in jeder Größe anders aussehen. Gerade die kleinen, wilden Ecken machen ihn zu einem besonderen Ort. Für uns ist er heute ein Rückzugsort, an dem wir warme Sommerabende genießen können und gleichzeitig viele kleine Tiere ein Zuhause gefunden haben. 

Vielleicht hast auch du Lust, deinen Garten in eine Oase für Mensch und Tier zu verwandeln? Du wirst sehen, wie viel Leben in einem kleinen Stück Natur steckt. 🙂 

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